Es regnet in Strömen und sind 5 Grad Außentemperatur. Ich habe sehr schlecht geschlafen und fühle mich wie gerädert. Wir trödeln ein wenig herum und raffen uns dann doch auf um das schöne Schloss Moritzburg zu besichtigen. Wir schnappen uns den Regenschirm und die warmen Jacken und laufen los. Noch sind nicht viele Besucher unterwegs, aber als wir vor dem Eingang ankommen, fahren zwei Reisebusse auf den Parkplatz und so nehmen wir sofort an einer Führung teil. Wir werden darauf hingewiesen den Rucksack, Taschen und Schirme in einem Schließfach zu deponieren. Nach einer kurzen Wartezeit ging es los.
Herzog Moritz von Sachsen ließ im Jahr 1542 an dieser Stelle ein Jagdschloss im Stil der Renaissance errichten. Schon bald war dieses Schloss, welches später den Namen des Herzogs bekam, Mittelpunkt der sächsischen Jagdgesellschaft. Die Schlosskappelle wurde erst 1661 erbaut und im Zuge der Krönung von August dem Starken zum König von Polen katholisch geweiht. Doch August der Starke hatte andere Pläne mit Schloss Moritzburg. 1723 begannen die großen Umbauarbeiten vom Renaissancebau zum barocken Jagd- und Lustschloss. Hier wollte der Kurfürst seine ausschweifenden Feste und Jagden zelebrieren. Leider verstarb August der Starke und der Umbau wurde nicht beendet. Erst im Jahr 1800 wurde von einem Enkel des Kurfürsten die Landschaft mit einbezogen, es entstanden das Fasananschlösschen und der Leuchtturm.
Wir bestaunen die Ledertapeten mit der Goldmalerei und die Porzelansammlung
Am Ende der Führung sehen wir das Beste vom Schloss
Um 12 Uhr war die Führung zu Ende und wir laufen wieder durch den Regen zum Parkplatz. Jetzt müssen wir erst mal unsere Lebensmittel auffüllen und eine Mittagspause machen. Am Nachmittag fahren wir nach Lommatzsch. Dieter möchte gerne das Terence-Hill-Museum besuchen.
Eigentlich ist es nur am Wochenende geöffnet, aber da die Reinigungskraft noch anwesend war, durften wir uns die kleine Ausstellung ansehen. Es ist sicher nichts Besonderes, aber es ist der Heimatort seiner Mutter und der Ort ist Stolz auf seinen berühmten Sohn. Er selbst hat mit seinen Eltern und Geschwistern in den Jahren 1942 -1945 in Lommatzsch gelebt. Nach der Besichtigung und einem Schwatz mit der netten Reinigungskraft machen wir uns wieder auf den Weg. Meißen lassen wir aus, wir möchten heute nicht noch eine Stadtbesichtigung im Regen machen. Wir fahren bis nach Senftenberg, wo wir wieder bei einem Wohnmobilhändler einen hübschen Übernachtungsplatz finden.