Wir starten bei Sonnenschein zum „Berg der Kreuze“, eines der wichtigsten "Nationalen Heiligtümer" Litauens. Wir haben einen letzten Blick auf die schöne Landschaft rund um den Campingplatz.
Danach fahren wir auf der A12 Richtung Norden und ca. 15 Km hinter Siauliai biegen wir nach rechts ab, wo wir auch schon bald die Kreuze erkennen können. Wir machen einen Spaziergang bis zum Berg wo man dann auch im Berg herumlaufen kann. Die Sowejetbehörden beschlossen 1961 den Berg der Kreuze wegen „Religiösem Fanatismus" mit Bulldozern niederzuwalzen. Die Kreuze wurden verbrannt und gleichzeitig wurden Heiligenfiguren in den umliegenden Dörfern zerstört. Doch die Menschen brachten neue Kreuze und richteten die niedergerissenen wieder auf. Es begann ein regelrechter Krieg zwischen den Behörden und den Bürgern, der erst nach Abzug der Sowjets endete.
Wir fahren nun weiter, denn wir wollen heute noch nach in Lettland einreisen.
Am Grenzübergang steht eine Polizeipatrouille und winkt uns fröhlich zu. Sonst gibt es nur noch das alte Grenzgebäude. Auffällig ist, daß es sofort mit Geschwindigkeitskontrollen losgeht. Jetzt heißt es aufpassen und nicht wieder in der Weltgeschichte herum schauen 😊.
Wir steuern den Ort Bauska an, weil dort ein Campingplatz ist und wir in der Nähe das Schloss Rundale besichtigen wollen. Wir checken ein und fahren danach noch ca.12 Km weiter zum Schloss Mezotone, welches heute ein Hotel ist. Zarin Katharina II. schenkte dieses Schloss der Erzieherin ihrer Kinder.
Wir haben unterwegs immer wieder Brautpaare bei ihrer Hochzeit gesehen.
Am Abend können wir endlich einmal grillen und ich kann mein Buch fertiglesen. Die spannende und berührende Erzählung einer Frau, die als Kind mit ihrer Schwester auf der Suche nach der Mutter den Krieg erlebte, war irgendwie passend für unsere Reise. In vielen Orten, wo im Buch erwähnt wurden, sind wir gewesen.