Momentan regnet es noch, aber es wird für den Tag Besserung gemeldet. Wir beschliessen heute wieder etwas zu unternehmen. Nach zwei Tage in der Bude müssen wir wieder raus.
Wir fahren nach Ketrzyn (früher Rastenburg) und wollen dem Hauptquartier Wolfsschanze einen Besuch abstatten.
Die Bunkeranlage Wolfsschanze war von 1941 bis 1944 das Führerhauptquartier. Ab dem Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion war die geheime und streng bewachte Bunkeranlage Hauptaufenthaltsort von Hitler. Umgeben von einem 150 Meter breiten Minengürtel fühlte man sich sicher. Allerdings nicht sicher genug, denn Graf von Stauffenberg konnte seine Aktentasche gefüllt mit Sprengstoff hier reinbringen und am Tisch vom Führer unbemerkt abstellen. Hitler wurde bei der Explosion leicht verletzt, Graf Staufenberg wurde hingerichtet. Nachdem die Rote Armee anrückte verlies Hitler den Bunker und die Wehrmacht sprengte die Anlage.
Von 1945 bis 1955 wurden ca. 54000 Minen entschärft.
Durch die Anlage in einem dichten Wald/Gebüsch führt ein 1,8 Km langer Rundweg an den Ruinen vorbei. Auf unserem Rundgang im Nieselregen durch die mit dichtem Moos überzogenen Reste der Anlage machte sich bei uns eine bedrückte fast unheimliche Stimmung breit.
Heute ist es so ein bisschen wie ein Freizeitpark. Die Besucher können sich mit Millitärfahrzeugen durch das Gelände fahren lassen, was natürlich viel Spaß bereitet. Man kann im Restaurant in der ehemaligen Mannschaftsunterkunft zu Mittag essen und auch sonst noch allerlei spassiges unternehmen.
Uns war einfach nicht danach, lag es daran dass wir schon wieder durchnässt waren oder hatten wir einfach genug von all den Folgen des zweiten Weltkrieges die uns auf unserer ganzen Reise durch die Baltischen Länder begleitet haben....ich weiß es nicht! Wir fahren weiter. Schweigend in Gedanken versunken erreichen wir einen Campingplatz direkt an einem hübschen See und checken für eine Übernachtung ein.